Abraham Abulafia

Abraham Abulafias Licht des Intellekts
aus dem Jahre 1285

Abraham ben Samuel Abulafia (hebr.) (geboren אברהם בן שמואל אבולעפיה ,1240 Saragossa, Aragón; gestorben 1291/92 Barcelona, Aragón) war ein sephardischer Rabbiner, Philosoph und Begründer der Prophetischen Kabbala, der „ekstatischen“ Strömung in der Kabbala.

Er gilt als einer der bedeutendsten Mystiker des 13. Jahrhunderts. 1284 verkündete er auf Sizilien nach Beschäftigung mit der Sephiroth-Lehre, der Buchstabenmystik sowie der Deutung der Gottesnamen, die messianische Hoffnung seines Volkes habe sich in ihm erfüllt. Dies wurde gelegentlich so gedeutet, als habe Abulafia sich als Messias betrachtet. Rabbi Aryeh Kaplan, einer der bedeutendsten Kabbalisten des 20. Jahrhunderts, weist jedoch mit Recht darauf hin, dass „wenn Abulafia über sich als der Gesalbte spricht, er andeutet, dass er erleuchtet und nicht, dass er der versprochene Messias ist. (…) Nie hat Abulafia jemals versucht, eine Messias-Rolle für sich in Anspruch zu nehmen“.[1]

Bis in die jüngste Zeit lagen nur wenige von Abulafias zahlreichen Schriften in gedruckter Form vor, die meisten Manuskripte befanden sich in Bibliotheken und privaten Sammlungen unter Verschluss. Erst Ende der 1990er Jahre wurde sein Gesamtwerk im hebräischen Originaltext veröffentlicht. Sein prophetisches Buch Sefer Ha-Ot („Das Buch des Zeichens“), das auf der kleinen Mittelmeerinsel Comino entstand, ist eines der wenigen, die bereits zu einem früheren Zeitpunkt veröffentlicht wurden, und daher auch sein bis heute bekanntestes.

  1. Aryeh Kaplan: Meditation und Kabbalah, Berlin 1995, ISBN 3-929588-10-2, S. 69 f.

© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search